Der Hirnforscher Gerald Hüther spricht in einem langen Interview unter anderem über die Tatsache, dass sich die Welt nur dann ändern, wenn wir AUFWACHEN, uns auf den WEG machen und zwar GEMEINSAM.

Als Beispiel hat der die Demonstrationen in der DDR genannt: Irgendwann haben die Menschen gemerkt, dass all die Versprechungen, mit denen sie bei der Stange gehalten wurden, nicht eingelöst wurden. Dass sie zu Objekten der Vorstellungen und Machtansprüchen anderer gemacht wurden. Dass sie dies nicht mehr akzeptieren würden. Einfach so. Und so haben sie begonnen zu demonstrieren, ihre Nachbarn mitzunehmen, und daraus ist eine Riesenbewegung geworden, die zum Ende der DDR geführt haben.

Er erklärt, dass der Einzelne wenig ausrichten kann, weder im Positiven, noch im Negativen. Es ist eben nicht nur diese eine Person, die die bösen Pharmafirmen steuert. Es ist nicht Trump. Es sind nicht die einzelnen Personen. Es sind die Bedingungen, die herrschen und jemanden wie Trump hervorbringen.

Daher ist die Hoffnung, dass jemand, eine Person, ein Personenkreis die Welt ändern könnte, in eine Richtung die eine positive Entwicklung für alle oder zumindest die Meisten, oder zumindest nicht nur für Wenige ermöglicht, absurd. Denn auch wenn es diese gäbe, welches Interesse hätten, sie, die sie davon profitieren?

Die Lösung besteht darin, AUFZUWACHEN und zu erkennen, welche Bedingungen wir alle gemeinsam jeden Tag schaffen. Wie wir uns verhalten, wer wir sind, wie wir sind, was wir tun und was wir unterlassen zu tun. Dass wir es sind, die die Bedingungen als gegeben erleben, die wir jeden Tag von Neuem aufrechterhalten. Streiktage zeigen was passiert, wenn eine Gruppe nicht mehr mitmacht. Das Megachaos bricht aus, aber das wäre auch die Bedingung, dass sich die Welt neu ordnen könnten.

AUFHÖREN. Können wir aufhören, uns zum Objekt der Machtinteressen anderer machen zu lassen: arbeiten, konsumieren, herumhetzen, ein braves Rad im Getriebe sein?  Wohin uns das führt? Eine völlig ausgebeutete Welt, geplünderte Ressourcen, ein Klimawandel, Kriege, Hass, Angst, dazwischen Konsum, Stress, Arbeit. Und so weiter. Und alle tun so als wäre es entweder OK, oder nicht OK und man kann halt nix machen und lieber Angst haben und hoffen, dass jemand kommt und die Probleme löst. (Was uns sicher nicht retten wird, am allerwenigsten, ist künstliche Intelligenz, Roboter etc.)

Das Problem ist, dass die meisten Menschen ängstlich und opportunistisch und außerdem verzweifelt und einsam sind. Und dass sie nicht das geringste Risiko eingehen wollen zugunsten eines Allgemeinwohls. Dass sie lieber ihre eigene Lebensgrundlage zerstören, als ein kleines bißchen Bequemlichkeit aufzugeben, und ich schließe mich hier voll mit ein.

Wir könnten die Bedingungen ändern, indem wir hinsehen was passiert, indem wir Nein sagen, Ja sagen, nicht alles zulassen.

Was wir brauchen ist eine Stärkung unserer menschlichen Qualitäten. Des Innehaltens, Hinschauens, Hinhörens, Spüren. Sein. Sich einlassen. Wieder ein Gefühl für sich und andere Menschen entwickeln. Wahrnehmen. Erkennen. Aufwachen und sich auf den Weg machen, gemeinsam.

 

 

 

Soundtrack zum Post:

https://soundcloud.com/tomerbiran-1/everybodys-got-to-learn-sometime-from-huawei-bepresent