“What is the problem you are solving?” Das ist das DIE Kernfrage, die jeder “Pitcher” auf der Suche nach Investoren auf jeden Fall beantworten können muss. Wenn man kein Problem für Kunden löst, für dessen Lösung diese bereit sind Geld zu bezahlen, dann gibt es kein Kapital.
Es ist ein für mich ein völlig unhinterfragtes Problemparadigma und auf der ganzen Welt wird dieses Lied gesungen. Keine Idee, keine Innovation, keine Start-Up, das nicht ein sogenanntes Problem löst. (Wenn man genauer hinschaut, dann sind die meisten “Probleme” überhaupt keine Probleme. Es ist eher so, dass viele Innovationen mehr Probleme und Fragen aufwerfen, als sie Lösungen bringen. Stichwort Drohnen oder Fortpflanzungstechnologie: da sind unendlich viele neue Fragen, rechtliche, ethische zu beantworten, und da kommen neue Probleme auf uns zu, die wir uns noch nicht einmal vorstellen können und wollen.)
Welches “Problem” hat Instagram gelöst? Welches “Problem” löst Amazon? Oder “Netflix”? Oder Facebook? Bevor es diese Dienste gab, haben sie uns nicht gefehlt. Es war einfach kein Problem, dass es kein Facebook gab, echt nicht. Es ist eher ein Problem, wozu es jetzt genutzt wird.
Genau diese Dienste haben Milliarden an “Wert” geschaffen, viele Menschen unendlich reich gemacht, sie sind die Top-Investitionen. Nicht selten sind die erfolgreichsten Unternehmen jene, die nicht Problem lösen, sondern die die Sehnsüchte von Menschen kennen, ihre Schwächen nützen, neue Möglichkeiten schaffen, die Kreativität anregen oder das Leben spannender und vielseitiger machen, und vor allem: bequemer.
Menschen sind eben nicht nur rationale Problemlöser, sie sind kreativ, verspielt und interessiert an Anerkennung, Beziehung und manchmal auch einfach nur neugierig. Wir sind sinnliche Wesen – nicht nur an der Befriedigung unserer Grundbedrüfnisse orientiert (dort befinden sich die echten Probleme) – sondern auch an der Selbstverwirklichung und Entwicklung interessiert.
Trotzdem haltet die Welt – aus meiner Sicht gegen jede Evidenz und Logik – kollektiv an der “Welches Problem lösen Sie” Frage fest.
Was wenn in Zukunft Pitch – so er kein echtes Problem löst – auch mal anders beginnen könnte, nämlich mit der Frage: Welche neuen Möglichkeiten eröffnen Sie für wen? Haben Sie die Trends verstanden, die Menschen und die Welt? Welche Bedürfnisse, Ängste, Wünsche bedienen Sie? Wie tragen Sie zu mehr Schönheit und Vielfalt im Leben der Menschen bei? Welche Schwächen der Menschen (z.B. nach Selbstdarstellung, Narzissmus..) nutzen Sie optimal aus?
Denn darum geht es meistens. Die kreative Leistung die notwendig ist, die passenden und oft läppisch anmutenden weil nicht relevanten Probleme zu seiner Idee zu konstruieren könnte man besser nutzen.
“Life is a myth to be lived – not a problem to be solved” Søren Kierkegaard
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so true;-)) al s Sabine Pümpel
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